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Israel Deutschland und Israel unterzeichnen Abkommen zum Jugendaustausch
30.11.2006 von Webmaster

Israel und Deutschland haben am Dienstagabend (28.11.) ein Abkommen für die Fortführung der Kooperationen im Bereich der bilateralen Jugendaustauschprogramme bei einem Treffen im Dan Panorama Hotel in Tel Aviv unterzeichnet.

Die Programme beinhalten die Besuche von israelischen Jugendlichen bei ihren gleichaltrigen Partnern in Deutschland und die Reise von jungen Deutschen nach Israel. Der für die israelische Seite unterzeichnende stellvertretende Generaldirektor der Union of Local Authorities Avi Rabinovitch erklärte gegenüber den Delegierten: „Die Unterzeichnung des Abkommens im Namen des Staates Israel ist eine große Ehre für mich.“

Rabinovitch sagte weiterhin, dass er die Jugendaustauschprogramme als wichtigen Weg zur Förderung guter Beziehungen zwischen Deutschen und Israelis betrachtet.
„Es gibt nichts Wichtigeres und Lohnenderes“, äußert sich Jochen Weitzel als Vertreter des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Ben Rubinstein (21) beschreibt seine Gefühle hinsichtlich des Jugendaustauschs mit Deutschland als Teilnehmer und Jugendlicher einer Familie, die mehrere Mitglieder im Holocaust verloren hat. „Ich stamme aus einer Familie von Überlebenden des Holocaust. Darum war es für mich eine sehr tiefgehende und persönliche Erfahrung. Die Deutschen versuchten nicht ein falsches Image zu präsentieren oder eine Gehirnwäsche bei uns. Sie verstecken den Holocaust nicht; sie erkennen es als Teil ihrer Geschichte an.“
„Es [der Jugendaustausch] war es definitiv wert“, fügte Rubinstein hinzu. „Hier in Israel lernen wir nur über das Nazi-Deutschland und nicht über das neue Deutschland. Wir sehen die Dinge nun aus anderen Perspektiven“, sagte er.

Simone Schütze, dritte Botschaftssekretärin in der deutschen Vertretung in Tel Aviv, äußerte gegenüber ynet, dass der Jugendaustausch den offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel voranging. „Der Jugendaustausch hat eine große Bedeutung. Es ist eine Sache, wenn sich Politiker treffen. Es ist jedoch eine andere Angelegenheit, wenn sich junge Menschen begegnen, Freundschaften schließen und in Verbindung bleiben.“ Sie fügt hinzu, dass solche Treffen „das Leben verändern.“

„Besondere Beziehungen“
Eine hochrangige israelische Quelle, die mit dem deutsch-israelischen Jugendaustauschprogramm eng verbunden ist, erklärte gegenüber ynet, dass die Initiative für Austauschprogramme Jahrzehnte zurückliegt und für die Existenz der modernen Beziehungen zwischen beiden Staaten verantwortlich ist.
Die Quelle merkte an, dass der verstorbene deutsche Staatspräsident Johannes Rau ein wichtiger Förderer des Jugendaustausches war.

Jedoch bestehen keine Zweifel, dass „der Holocaust, eine gewichtige Rolle im Austausch spielt. Wir haben keine normalen Verbindungen, anstelle dessen haben wir besondere Beziehungen in jeglicher Hinsicht“ fügte die israelische Quelle an.

Christoph Blosen, Sprecher der deutschen Botschaft in Tel Aviv äußerte gegenüber ynet, dass er das moderne Image Deutschlands in Israel verbessern möchte. „Deutschland wird in Israel weiterhin mit der Shoa in Verbindung gebracht, was natürlich ist. Deutschland ist heute ein anderes Land. Es nimmt seine Verantwortung an. Wir möchten gerne, dass junge Israelis dieses neue Image sehen.“ (ynetnews.com 29.11.)


Quelle: „Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin“ vom Donnerstag, 30. November 2006


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